Die Schwarzwaldklinik

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Hier stehen weitere Artikel über die "Schwarzwaldklinik" ohne Datumsangabe und ohne Namen der Zeitschriften drin. Auch hier handelt es sich um Artikel aus früheren Zeiten und wurden einfach so gesammelt.



 

Auch bei Professor Brinkmann gab's heimlich einen Baby-Tausch

 

Die Freude war riesengroß. Nachwuchs für die Brinkmanns. Benjamin, ein süßer Wonneproppen, brachte frischen Wind in die "Schwarzwaldklinik". 
Und Regisseur Hans-Jürgen Tögel hatte seine liebe Not bei den Dreharbeiten. "Babys sind unberechenbar, da gerät jede Szene anders als geplant. Auf dem Bildschirm sieht's nachher ganz einfach aus."
Vom Zuschauer unbemerkt blieb der Baby-Tausch. Als Christa (Gaby Dohm) im Krankenhaus ihr Söhnchen in die Arme nehmen durfte, hieß der Kleine Daniel Hettwer. Aber nur zwei Folgen lang. Dann mußte das Kind ausgetauscht werden. Die Dreharbeiten waren mal wieder schneller, als der Kleine wachsen konnte.
Neuer Benjamin: Andreas Winterhalder. Er spielte sich schnell in die Herzen der Zuschauer: Schwierigkeiten gab's jedoch auch mit ihm. Hans-Jürgen Tögel: "Wenn der Junge jubelnd auf 'Mutter' Gaby Dohm zurennen sollte, jubelte er in Wahrheit seiner eigenen Mutter zu, die hinter der Schauspielerin stand. Man muß sich nur zu helfen wissen."
 


"Schwarzwaldklinik":
So geht es weiter


Dramatik am letzten Sonntag: Christa (Gaby Dohm) bekam ihren Sohn, Prof. Brinkmann (Klausjürgen Wussow) kriegte 'nen Herzinfarkt. Mit der 23. Folge ging Deutschlands beliebteste TV-Serie für 18 Monate in Urlaub! 30 Millionen Zuschauer wollen wissen, wie's weitergeht.. BILD der FRAU sprach mit Drehbuch-Autor Herbert Lichtenfeld. Er sitzt schon an Folge 39...

Krise bei Udo und Claudia: Seine Frau kehrt zurück
Udo Brinkmann und seine Frau Katarina hab' ich bis jetzt noch nicht geschieden", sagt Autor Lichtenfeld, "sie taucht immer wieder überraschend auf." Udo (Sascha Hehn) kommt nicht von Katarina (Ilona Grübel los - obwohl er mit seiner Claudia (Anja Kruse) glücklich zusammen lebt. Claudia hat nur einen Wunsch: Ein Baby!

Wiedersehen mit Schwester Elke
Toll: Wussows Tochter Barbara kommt als ausgebildete Schwester Elke in die Schwarzwaldklinik zurück! Autor Herbert Lichtenfeld: "Sie lebt in wilder Ehe mit dem Artisten Harry Poser (Manfred Zapatka). Geld ist genug da, aber Elke hängt sehr an ihrem Beruf. Naja, und Dr. Schübel (Volker Brandt) tätschelt sie auch mal..."

Mischa: Schrammen im Kampf für die Umwelt
Vor zwei Wochen noch holte sich Mischa alias Jochen Schroeder eine Platzwunde bei einer Demonstration für den Umweltschutz. "Er gibt nicht auf", sagt Autor Lichtenfeld, "kämpft für den Baumbestand im Schwarzwald, hat immer wieder Ärger mit der Polizei, holt sich jede Menge Schrammen."

Volker Brandt: Schürzenjäger in Weiß
Der neue Oberarzt Volker Brandt als Dr. Schübel bringt Wirbel in die Klinik: Wie früher Udo Brinkmann stellt er jeder Schwester nach, macht sich sogar an Patientinnen ran. Lichtenfeld: "Er hat ungeheuren Charme, macht sogar Christa schöne Augen. Er löst die schlimmsten Eifersuchtsdramen aus und ist als Arzt nicht sehr diszipliniert. Das schafft ständig Probleme für Prof. Brinkmann."

Die Neue im Haus: Schwer verliebt in den Professor
Evelyn Hamann, als neue Haushälterin Carsta Michaelis und Nachfolgerin von Käti, taut langsam auf. Autor Lichtenfeld: "Brinkmanns kümmern sich rührend um sie." Aber Carsta kriegt's in den falschen Hals und verliebt sich unsterblich in den Professor. Ihre hübsche uneheliche Tochter Isolde alias Regina Sattler kommt nicht wieder vor. Schade!

Klausjürgen Wussow: Neues Leben als Single
Der Burgschaupieler aus Wien ist zum Liebling der Nation geworden. Auf der Straße sprechen ihn Wildfremde an: "Ach ja, der Herr Professor Brinkmann!" Klausjürgen Wussow sagt: "Das ist der Rucksack, den ich tragen muß. Bei uns ist eben jeder Zuschauer auch Privat-Patient. Wenn wir ein bißchen mehr Wärme in die Wohnzimmer bringen, trage ich den Rucksack gern." Man reißt sich um ihn. Zu den Filmfestspielen in Cannes hatte ihn sogar Hollywoods Film-Riese "Paramount" eingeladen. Andererseits: Die vielen Trennungen von seiner Frau Ida Krottendorf, wenn er drehen mußte... Zeit zum Nachdenken, in der ein Mann lernt, daß sein altes Leben nicht mehr seinem alten Traum entspricht. Trennung nach 26 Jahren Ehe. "Trotzdem bin ich immer für sie da." Wussow heute ist Single. Er sagt: "Ich habe gerade eine Dreizimmerwohnung in Hamburg gefunden - ganz in Weiß." Und er hat sich noch einen Traum erfüllt: Er sprach "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Eichendorff auf Tonband-Kassetten, die es jetzt im Handel gibt: "Es wäre schön, wenn die Menschen wieder mehr lesen."

Sascha Hehn: Noch ein paar Neider mehr
"Das einzige, was sich verändert hat, sind die Leute um mich herum. Ich habe ein paar Neider mehr", sagt Sascha Hehn. In England wollte man "Dr. Udo Brinkmann" sogar als "James Bond" haben. Er mußte ablehnen - wegen Dreharbeiten zur "Schwarzwaldklinik". Sascha Hehn: "Dafür habe ich in Hollywood "Pour little rich girl" ("Armes kleines, reiches Mädchen") mit Farah Fawcett gedreht. Schade, ich hatte nur sechs Drehtage mit ihr." 
Ganz der alte, dieser Sascha...

Karin Hardt: Ich sollte mich in Käti umtaufen
"Ich habe plötzlich so viele Freunde. Die Menschen haben mich gern. Jeder nennt mich 'Käti'. Ich bekomme Blumen und Briefe. Es ist einfach schön", sagt Karin Hardt. Als die Haushälterin starb, hagelte es Protestbriefe. Produzent Wolfgang Rademann wollte sie wieder aufleben lassen, aber Karin Hardt wollte nicht. "Einmal tot, immer tot", sagte sie. Über mangelnde Beschäftigung kann "die Käti im Himmel" nicht klagen.

Alf Marholm: Keine Ruhe zum Kaffee trinken
In der Klinik ist er der Verwaltungsdirektor "Mühlmann", der schon mal beide Augen zudrückt, wenn "Professor Brinkmann" mehr Geld für ein neues Operationsgerät braucht. Privat lebt Alf Marholm jetzt sehr zurückgezogen. "Diese Popularität geht mir einfach zu weit. Nirgendwo kann ich in Ruhe einen Kaffee trinken. Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher als Ruhe - bis ans Ende meines Lebens", sagt er.

Evelyn Hamann: Bereicherung für mein Leben
"Die Leute mögen mich und meine Arbeit. Das ist eine Bereicherung für mein Leben", freut sich Evelyn Hamann. "Ich wurde oft auf der Straße angesprochen. Das hat mir sehr gefallen." Die garstige Haushälterin "Carsta Michaelis" kennt solche Sympathie-Wellen aus ihren Fernsehzeiten als Partnerin von Loriot. "Doch bei allem Erfolg führe ich weiterhin ein ganz normales Leben", sagt sie.

Jochen Schroeder: Da kamen gute Rollen
"Früher hatte ich Angst, durch diese Serie verschlissen zu werden. Aber danach bekam ich andere gute Angebote", sagt Jochen Schroeder. Krankenpfleger "Mischa" dreht zur Zeit "Das Winterhaus": "Eine tolle Rolle. Ich spiele einen homosexuellen KZ-Häftling." Privat trifft er sich nicht mit seinen "Klinik-Kollegen": "Schauspieler sind langweilig, reden nur über sich selbst..."

Ilona Grübel: Nur mit Brille auf die Straße
Frau "Dr. Katarina Gessner" lebt in München und traut sich kaum noch auf die Straße. "Nur mit Sonnenbrille", erklärt Ilona Grübel. "Ich werde überall erkannt und erhalte viele Einladungen zu Gala-Diners." Freizeit - das ist für sie ein Fremdwort, "seit ich in der Schwarzwaldklinik war". Um ihren Sohn Nico häufiger zu sehen, nimmt sie ihn zu den Dreharbeiten mit.

Anja Kruse: Neues Auto, alte Liebe
"Was für ein Rummel! Ich mußte meine Telefonnummer ändern lassen. Es haben einfach zu viele Leute angerufen", meint Anja Kruse. Das Kindermädchen "Claudia" sagt: "Der Erfolg war toll, hatte auch sein Angenehmes." Letztes Jahr kaufte sie ein rotes Mercedes-Cabrio. "Normalerweise muß man sechs Monate warten. Bei mir dauerte es sechs Wochen." Froh ist sie allerdings, daß "die Popularität nicht die Liebe zu meinem Freund Heinz Hellberg verändert hat".

 



Heftiger Streit wegen "Schwarzwaldklinik"-Star Gaby Dohm
Ihre Mutterrolle in der beliebten Fernsehserie wird von der Familienministerin Ursula Lehr stark kritisiert


Frau Dr. Brinkmann, die karrierebewußte Ehefrau des berühmten Professors aus der "Schwarzwaldklinik", ist ins Gerede gekommen. Um ihre Rolle als Mutter entbrannte jetzt ein heftiger Streit: In der jüngsten Folge der beliebten Fernsehserie gab sie nämlich ihren Beruf wegen ihres kleines Sohnes auf. Ein Kollege hatte erkannt, daß der Junge wegen ihrer häufigen Abwesenheit von zu Hause krank geworden sei. Zu den 18 Millionen Zuschauern gehörte an diesem Abend auch Familienministerin Ursula Lehr. Unmittelbar nach der Sendung machte sie ihrem Ärger über diese Folge Luft und kritisierte öffentlich die Mutterrolle, so, wie sie von Gaby Dohm dargestellt wurde: Die "Schwarzwaldklinik" zeige überalterte Rollenbilder von Mann und Frau. Auch habe der Vater schließlich Aufgaben in der Familie und trage stets Mitverantwortung. 
Doch davon war bei Professor Brinkmann alias Klausjürgen Wussow nichts zu spüren. Er sah nur eine Möglichkeit für die Genesung des Kindes: seine Frau darf nicht mehr arbeiten. 
Für Gaby Dohm, selbst Mutter eines zehnjährigen Sohnes, eine merkwürdige Situation: Sie arbeitet in ihrem Beruf als Schauspielerin seit Julian ein Jahr alt ist. Schon bei den Dreharbeiten befürchtete sie Kritik, was ihre Mutterrolle als Frau Dr. Brinkmann betrifft: "Christa übergibt ihr Kind dauernd dem Kindermädchen - und husch, ist sie schon wieder in der Klinik. Das ist nicht gut. Das habe ich auch dem Produzenten gesagt." Daß sie nun auch noch Kritik ernten würde, wenn sie ihre Arbeit dem Kind zuliebe aufgibt, damit hat sie wohl kaum gerechnet. Denn Gaby Dohm hat sich ebenfalls nach Ende der dreijährigen Dreharbeiten für die "Schwarzwaldklinik" entschlossen, die nächsten drei Jahre kein festes Engagement mehr anzunehmen - Sohn Julian zuliebe. Auch Ehemann Adalbert Plica fand: "Vor allem Julian leidet unter der ständigen Abwesenheit seiner Mama." 
Dennoch meint Gaby Dohm: "Ich glaube, die richtige Balance zwischen Beruf und Familie gefunden zu haben."

 

 



Proteste gegen die "Schwarzwaldklinik"
Kranke Babys durch berufstätige Mütter?


Rund 18 Millionen Zuschauer sahen die 61. Folge der "Schwarzwaldklinik". Sie erlebten mit, wie ein Arzt den Grund für die unregelmäßigen Bauchschmerzen und leichten Fieberanfälle des kleinen Benjamin überraschend schnell diagnostizierte. "Hängen Sie Ihren Beruf an den Nagel, Frau Dr. Brinkmann", riet er. "Ihr Sohn braucht Sie."
Die neue Familienministerin Ursula Lehr empfand diese Szene der populären Serie wie einen Schlag in die Magengrube. 
"Es ist unverantwortlich, wie da berufstätige Mütter verunsichert und überalterte Rollenvorstellungen zementiert werden", wettert die Politikerin, selbst Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Söhnen.
Wir Frau Professor Lehr reagierten viele Frauen. Zu lange galt die Regel, daß Mütter an den heimischen Herd und zu den Kindern gehören. Und obwohl wissenschaftlich bewiesen wurde, daß die Berufstätigkeit einer Frau nicht für die Fehlentwicklung ihres Kindes verantwortlich ist, müssen sich arbeitende Mütter auch heute noch von ihrer Umwelt dafür rechtfertigen, berufstätig zu sein. 
"Die einseitige Darstellung in der 'Schwarzwaldklinik' ist geeignet, eine breite Öffentlichkeit falsch zu informieren und negative Einstellungen gegenüber berufstätigen Müttern zu erzeugen", behauptet die Familienministerin.
Herbert Lichtenfeld, Autor der TV-Serie, hält dagegen: "Ich habe den Eindruck, daß sich die neue Ministerin mit ihrer Kritik nur profilieren will. Sie hat offenbar nicht genug hingeschaut. Denn dann hätte ihr auffallen müssen, daß nicht die Berufstätigkeit der Mutter an sich zu den psychosomatischen Störungen bei Benjamin geführt hat. Vielmehr kann es der Dreijährige nicht verkraften, daß sich seine Mama in völlig unregelmäßigen Abständen um ihn kümmert!"
Mal ehrlich, Herr Lichtenfeld! Zum ersten kam dieser Punkt in der Darstellung wirklich nicht besonders deutlich zum Ausdruck. Zum zweiten kümmert sich jede Mutter, die einem Beruf nachgeht, in unregelmäßigen Abständen um ihre Kind. Nämlich normalerweise wochentags vor und nach der Arbeitszeit, dafür an den Wochenenden ganztägig. 
Wichtig für die gesunde Entwicklung eines Kindes ist doch, daß der familiäre Rahmen stimmt, daß sich der Vater genauso um den Nachwuchs kümmert wie die Mutter, daß die Eltern zusammenhalten und der Mann dahintersteht, daß seine Frau arbeitet. 
Das ZDF zu den Vorwürfen: "Die Serie soll Entspannung bieten und nicht gesellschaftliche Wirklichkeit widerspiegeln!"

 

 

 

"Schwarzwaldklinik":
Prof. Brinkmann kehrt zurück

 

Für den TV-Produzenten Wolfgang Rademann läßt sich der Erfolg seiner "Schwarzwaldklinik" am ehesten in Zahlen ausdrücken. Nüchtern zieht er Bilanz. Drehtage: 751; Schauspieler: 684; Kostüme: 19 250; abgedrehte Filmmeter: 208 691. Geschätzte Herstellungskosten für alle 70 Folgen: 235 Millionen Mark. Dem steht die Tatsache gegenüber, daß die "Schwarzwaldklinik" ein riesiger Verkaufshit ist. 34 Länder haben die Senderechte erworben. Damit ist die Ärzte-Saga aus dem Glottertal die kommerziell einträglichste Serie des deutschen Fernsehens. Aber nun ist das Ende absehbar. Vom 8. Oktober an laufen die letzten 24 Folgen der "Schwarzwaldklinik". Ganz Deutschland freut sich schon darauf. 
Noch einmal hat Wolfgang Rademann tief in die Tasche gegriffen und für die letzten Folgen seines TV-Hits "Schwarzwaldklinik" ein Riesenaufgebot an Stars engagiert. Alles, was Rang und Namen hat, nutzt die Chance, um ein wenig vom strahlenden Licht des Serienerfolgs auf die eigene Person fallenzulassen.
Klaus Biederstedt, Raimund Harmstorf, Grit Böttcher und sogar der jüngst verstorbene Gert Fröbe willigten freudig ein, als ihnen eine Rolle in der "Schwarzwaldklinik" angeboten wurde. Daß die Kernmannschaft um Professor Brinkmann (Klausjürgen Wussow) ebenfalls vollzählig versammelt ist, versteht sich am Rande. Trotzdem dreht sich in der ersten Folge nach der Sommerpause zunächst einmal das Personalkarussell. Prof. Brinkmann begrüßt den neuen Oberarzt Dr. Borsdorf (Knut Hinz). Ehefrau Christa (Gaby Dohm) wechselt dafür an ein Konstanzer Forschungsinstitut. Brinkmann sieht dies mit gemischten Gefühlen, denn der neue Chef seiner Frau ist Prof. Vollmers (Christian Kohlund), der sich eifrig um Christa bemüht. Für Trubel ist also gesorgt. 
Reichlich Aufregung gab es auch während der Dreharbeiten. Im Mittelpunkt: Gaby Dohm. Unbekannte hatten ihren TV-Schmuck (Wert 600 Mark) gestohlen. Also blieb der beliebten Schauspielerin nichts anderes übrig, als ihren eigenen Schmuck zu tragen. 
Für die Klinik im Glottertal, die die äußere Kulisse liefert, bedeuteten die Dreharbeiten ebenfalls eine Belastung. Denn rund 5000 Schaulustige ließen sich an den Wochenenden mit Bussen zum Drehort fahren. 
Die Chance, Klausjürgen Wussow live und Gaby Dohm privat zu treffen, war jedoch relativ gering. In ihrer ohnehin schon knapp bemessenen Freizeit blieben die Stars lieber unter sich. Nur Sascha Hehn hatte sich vom TV-Team abgesetzt. Gelegentlich konnte man ihn aber beobachten, wie er zum Nachtschwärmer wurde. Um seinem Hobby zu frönen, mußte der Angler Hehn nämlich schon in stockfinsterer Nacht aus den Federn. 
So unangenehm die Dreharbeiten für die "Schwarzwaldklinik" für das Glottertal auch manchmal waren, eines haben sie bestimmt bewirkt: Mit der Serie ist neuer Schwung in den Fremdenverkehr gekommen. Deswegen werden die Glottertaler sich am 8. Oktober auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge vor den Fernsehapparat setzen: "Jetzt kehrt wieder Ruhe ein in unser schönes Tal."

 

 

 

Klausjürgen Wussow
In den neuen Folgen der "Schwarzwaldklinik" wird 
Professor Brinkmann zum Strohwitwer
. . . und die Versuchung lockt

 

Jeder, der es erlebt hat, weiß: Es tut schrecklich weh, wenn man plötzlich von seinem Partner verlassen wird. Man könnte heulen vor Wut und Verzweiflung bei dem Gedanken, daß der geliebte Mensch jetzt in den Armen eines anderen liegt. 
Niemand kennt diesen Schmerz besser als die Wiener Schauspielerin Ida Krottendorf, die vor zwei Jahren ihren Mann Klausjürgen Wussow verlor, weil er nach 28 Ehejahren mit seiner geliebten Yvonne Viehöfer ein neues Leben beginnen wollte. 
Das Leid, das der Treulose seiner Frau zufügte, bekommt Wussow nun selbst zu spüren: in seiner Rolle als Professor Brinkmann in der "Schwarzwaldklinik". 
Gleich in der ersten neuen Folge am Samstag sahen wir, wie das Familienglück im idyllischen Schwarzwaldhäuschen zerbicht. Frau Dr. Christa Brinkmann (Gaby Dohm) packt ihre Sachen, verläßt Ehemann Klaus und Söhnchen Benjamin, um ein neues Leben anzufangen. Ganz wie Wussow . . . 
Es zieht sie nach Konstanz, in ein Forschungslabor, wo ihr fescher Verehrer Professor Vollmers (Christian Kohlund) schon sehnsüchtig auf sie wartet. Zurück bleibt ein unglücklicher Ehemann, der das alles gar nicht fassen kann. Dem rasende Eifersucht und bohrende Verlustängste den Schlaf rauben. Wie Ida Krottendorf . . . 
Doch Wussows Frau kämpft um ihre Ehe, hofft auf die Rückkehr ihres Mannes. Nicht so Wussow als Professor Brinkmann. Sein Katzenjammer verwandelt sich schon bald in verliebtes Schnurren - denn da kommt jetzt eine neue Ärztin ins Spiel: Dr. Karin Plessers (Verena Peter), eine sehr reizvolle Frau, die Christas Nachfolge in der Klinik antritt - und auch in Professor Brinkmanns Herzen. Während Christa in Konstanz forscht (und dabei auch was für ihr Herz entdeckt), läßt ihr Mann im heimischen Glottertal seinen Herzschmerz von der hübschen Kollegin Karin lindern. Die Ehe des Chirurgen-Paares steht auf Messers Schneide. 
Ob die Brinkmanns den lockenden Versuchungen erliegen oder ob sie wieder zueinander finden, erfahren wir am Ende der beliebten ZDF-Serie im nächsten März. 
Für Klausjürgen Wussow privates Ehedrama scheint es jedoch kein Happy-End mehr zu geben. Der frischverliebte Mime hat alle Brücken zu Ehefrau Ida, Tochter Barbara und Sohn Sascha abgebrochen. Er ist aber bereit, sein neues Glück teuer zu bezahlen. Wussow überließ seiner Frau die Wiener Villa samt Einrichtung in Wien-Grinzing, und er wird wohl auch die Unterhaltsforderung von monatlich 15 000 Mark akzeptieren. Seine Gage pro "Schwarzwaldklinik"-Folge soll 20 000 Mark betragen.
 
 
 

 

Im ZDF laufen die letzten 24 Folgen "Schwarzwaldklinik"
Der Erfolg ist offenbar ausgereizt

 

Selten hat ein Titel so gestimmt: Der Anfang vom Ende. Obwohl wir noch gut 20 Folgen vor uns haben, "Die Schwarzwaldklinik" zeigt deutlich Merkmale von Auflösung. Der Erfolg ist ausgereizt. Dr. Christa Brinkmann (Gaby Dohm) hat ihr Abschiedsfest, Brinkmann Junior (Sascha Hehn) hat sich in Hamburg beworben, das Kindermädchen Carola (Olivia Pascal) tendiert der Liebe wegen nach Freiburg, die resolute Haushälterin (Evelyn Hamann) hat noch immer ihren Kanadier (Raimund Harmstorf) im Sinn. Der Chef (Klausjürgen Wussow) wird sich, wenn's so weitergeht, am Schluß mit Hund Jerry allein unterhalten müssen. 
Was kein Nachteil sein muß, denn groß ist der Einfallsreichtum des Autors nicht mehr. Beispiel: Ein ungetreuer Ehemann kommt durch einen Autounfall in die Klinik und muß nun seiner Frau klarmachen, daß er nicht geschäftlich in Spanien, sondern mit der flotten Sekretärin im Schwarzwald war. Früher hätte das Stoff für eine Folge abgegeben, heute wird's auf zwei ausgedehnt. Wie gesagt: der Anfang vom Ende. 
 

 

 


"Die Schwarzwaldklinik"
Von Wolfgang Rademann

 

Es wird mit Sicherheit nie mehr möglich sein, so etwas wie die "Schwarzwaldklinik" auf die Beine zu stellen. Bei unserer 22. Folge, im November 1985, zum Beispiel, hatten wir eine Einschaltquote von 64 Prozent, kamen damit ins "Guinessbuch der Rekorde". Solch einen Erfolg kann es in Zukunft nicht mehr geben. Die Privaten Fernsehsender nehmen immer mehr Spielraum ein. ARD und ZDF müssen zwangsläufig Einbußen in Kauf nehmen. 
Aber es ist schön, einmal im Leben einen solchen Volltreffer gelandet zu haben. Vor drei Jahren verlieh mir dafür der Berliner Kultursenator Dr. Volker Hassemer sogar das Bundesverdienstkreuz am Bande. Es war eine große Überraschung für mich. Letztendlich wußte ja keiner der Beteiligten, was auf ihn mit der Serie zukam. Armin Müller-Stahl, der die Rolle des Professor Brinkmann bei mir ablehnte, ahnte wohl auch nicht, daß der dem Wussow damit zum absoluten Durchbruch verhalf. Der Brinkmann sollte übrigens ursprünglich Brenner heißen, wie das "Parkhotel" in Baden-Baden. Der Oetker-Konzern, dem das Hotel gehört, hatte das verboten. Die werden das heute noch bedauern. Es wäre doch eine unbezahlbare Reklame gewesen. So ist das im Leben aber nun mal. 
Unser Autor, Herbert Lichtenfeld, hat sich anfänglich bestimmt nicht träumen lassen, daß er mit der "Schwarzwaldklinik" zu Ruhm und Reichtum gelangen würde. Und dann erst einmal der Klausjürgen Wussow. Mit der Besetzung habe ich mehr Glück als Verstand gehabt. Der hat nicht Brinkmann gespielt, der ist Brinkmann, eine wirklich ganz starke Persönlichkeit. Da konnte in der Presse noch so viel über sein Privatleben, die zerbrochene Ehe usw. geschrieben werden, er verlor nicht die Fassung. 
Ganz besonders hat sich Sascha Hehn verändert. Er hat einen großen Sprung vom Playboy und Sunnyboy zum Charakterdarsteller gemacht. Und auch privat ist er nicht mehr der alte. Aus den vielen kleinen Mädchen um ihn herum fand er jetzt zu einer festen Bindung, hat also obendrein eine menschliche Entwicklung durchgemacht.
Für Barbara Wussow freut es mich, daß sie während der Dreharbeiten die Liebe ihres Lebens gefunden hat. Unser Regisseur Hans-Jürgen Tögel, der den leider allzufrüh verstorbenen Freddy Vohrer ersetzte, ist mit dem berühmten Löwenbiß sogar weltweit bekannt geworden. So etwas ist noch nie passiert. Die Presse in allen Ländern berichtete darüber. Außerdem ist er in die Spitzenklasse deutscher Regisseure aufgerückt. 
Zum Schluß möchte ich aber auch noch den Toten gedenken, die wir bedauerlicherweise zu betrauern hatten, darunter den großen Gert Fröbe, Wolfgang Kieling und Paul Dahlke. Wir denken gern an die Sternstunden zurück, die uns vier Jahre miteinander verbanden.

 



Dauer-Serie für das ZDF


"Was dem Publikum gefällt? Ein Autor wie der Lichtenfeld!" Dieses geflügelte Wort ist beim ZDF entstanden. Kein Wunder: Der nimmermüde Herbert Lichtenfeld hat unter anderem "Traumschiff" und "Schwarzwaldklinik" geschrieben. Jetzt haben die Mainzer den 61-jährigen beauftragt, eine Endlos-Serie zu schreiben, die es ab 1991 an fünf Tagen in der Woche geben soll. Worum es geht, bleibt vorerst geheim. Fest steht nur, daß im Mittelpunkt eine Facharbeiter- oder Angestelltenfamilie stehen soll.

 

 



Abschied nach 70mal "Schwarzwaldklinik"
Mit einer Träne im Knopfloch


Tränenfeuchter Serienschluß. Klausjürgen Wussow schaute seinen 17 Millionen Zuschauern bewegt in die Augen und bat: Bleibt gesund, Freunde, und vergeßt mir die Schwarzwaldklinik nicht!
Aber, Herr Professor - wie können wir! Zumal das ZDF nun auf "Pferde" setzt, bei denen man Heimweh nach dem handwerklichen Können der Klinik-Macher bekommt. Und nach allen Brinkmanns samt Personal und Wuschelhund Jerry. Vor allem aber nach so unvergeßlichen Typen wie Carl-Heinz-Schroths "Mann mit dem Koffer", Harald Juhnkes krebskrankem Lottomillionär oder nun Gert Fröbe als anrührend lebenslustigem Hundertjährigen. Seine letzte Rolle.
Es war einmal... - Oder doch: Fortsetzung folgt? Es darf gewettet werden.

 

 



Adieu, Schwarzwaldklinik
Tränen, Küsse, Geschenke: "Dr. Brinkmann" und Kollegen feierten Abschied


Wolfgang Rademann konnte seine Rührung kaum verbergen. "Ich danke Euch", sagt er mit bebender Stimme. "In den letzten vier Jahren seid ihr mir alle ans Herz gewachsen. Ich fühlte mich wie in einer großen Familie." Der Produzent verabschiedete sich von dem Team, mit dem er die beliebte TV-Serie "Die Schwarzwaldklinik" auf die Beine gestellt hatte. 
Am 25. Juli 1984 war die erste Klappe für Dr. Brinkmann alias Klausjürgen Wussow und seine Kollegen gefallen. 208 691 Meter Film wurden belichtet, 1 000 Tonbänder bespielt, 684 Schauspieler und 8 000 Kleindarsteller waren dabei und trugen 19 500 Kostüme. "Die Schwarzwaldklinik" ist die bisher größte Produktion des ZDF und wurde in 34 Ländern verkauft. Doch nun, nach 70 abgedrehten Folgen, schließt die Klinik endgültig ihre Tore.
Ganz klar, daß es bei der Abschiedsfeier traurige Gesichter und sogar Tränen gab. Doch Wolfgang Rademann sorgte schnell wieder für Fröhlichkeit. Er verteilte kleine Geschenke, die unter großem Gelächter ausgepackt wurden.

 

 



Der Schwarzwaldklinik-Schwärmer


Unzufrieden? Aber nicht doch! Man sieht's ja: Die Halbgötter in Weiß sind auch nur Menschen. Das beruhigt. Das gibt Kraft. Außerdem: In einem Leben, in dem die Schwester den leibhaftigen Herrn Professor kriegt, ist bestimmt auch noch Platz für das Happyend der eigenen Tochter, die's ja einmal besser haben soll. Auf gut fernseh-deutsch: Wer ins Glottertal guckt, hat noch Träume. Auch dann, wenn er nicht mehr 17 ist...

 

 



Schlecht für die Zuschauer:
TV-Ärzte kreuzen die Skalpelle
Professor Brinkmann soll Dr. Brockmann das Fürchten lehren


Zuerst die gute Nachricht: Die "Schwarzwaldklinik" kommt wieder! Von einem schönen Mittwoch im Oktober an wiederholt das ZDF die 70 Folgen der zugkräftigen Serie um den Brinkmann-Clan. Die schlechte Nachricht: Am gleichen Wochentag öffnet - erstmals am 4. Oktober - in den Regionalprogrammen des "Ersten" auch die "Praxis Bülowbogen" wieder ihre Sprechstunde. 20 neue (!) Folgen werden gezeigt. 
Die jetzt bekanntgewordene ZDF-Entscheidung, Professor Brinkmann (Klausjürgen Wussow) in einen Einschaltquoten-Kampf bis aufs Skalpell gegen Dr. Brockmann (Günter Pfitzmann) zu hetzen, ärgert die Macher bei der ARD. Der Leiter des Informationsbüros Vorabendprogramme im Ersten, Manfred Hofmann; beschwert sich: "Unsere Programmplanung war dem ZDF schon vor Weihnachten '88 bekannt. Für die Zuschauer ist es doch idiotisch, an einem Tag zwei Arzt-Serien serviert zu bekommen." Im Sendebereich von NDR, SFB, SR und Radio Bremen sollen beide Serien sogar gleichzeitig laufen. 
Hofmann: "Soweit sollte das öffentlich-rechtliche Gemeinschaftsgefühl doch reichen, daß wir uns nicht gegenseitig derartig die Zuschauer abjagen. Aber: Noch kann man's ja in die Reihe bringen, wenn man den guten Willen hat!"
Den läßt aber das ZDF nicht erkennen. Programmdirektor Oswald Ring erklärte der "aktuellen": "Im Vorabendprogramm gibt es keine Absprache mit der ARD. Wir werden auf jeden Fall senden."

 

 



Wie Prof. Brinkmann einen HÖRZU-Reporter operierte


Als Regisseur Hans-Jürgen Tögel mir meine Rolle erklärte, war ich bitter enttäuscht: "Sie werden zwei Stunden unter einem Tuch auf dem OP-Tisch liegen. Nur Ihr rechter Arm ist zu sehen." Wenigstens etwas, dachte ich bei mir und legte mich auf den OP-Tisch. 
Bevor ich einnickte, hörte ich noch Wussows sonore Stimme: "Dann wollen wir mal." Was kümmerte ihn schon, wer da vor ihm lag. Aber, da war ich sicher, wenn er wüßte, wer da sein Patient war, würde er ganz anders reagieren. Hatte ich doch einmal geschrieben, er habe schwarz getönte Haare und einen Silberblick, und er sei gar nicht mehr Wussow, sondern nur noch Prof. Brinkmann. Es kam, wie es kommen mußte. Als Wussow mich nach getaner Arbeit erblickte, geriet er außer Fassung: "Wie kommen Sie dazu, sich auf meinen Operationstisch zu legen! Sie haben mich beleidigt. Das vergesse ich Ihnen nie. Verschwinden Sie!" Im Eilschritt packte ich Hemd und Hose. 
Dieses Erlebnis hat Wussow so beeindruckt, daß er seiner "Merkwürdigsten Operation" ein Kapitel in seinem Buch "Mein Leben als Chefarzt Prof. Brinkmann in der Schwarzwaldklinik" widmete. Doch inzwischen ist der Ärger verraucht, und längst haben wir uns unter Schwarzwaldtannen versöhnt.

 

 



TV-Zuschauer kämpfen für die "Schwarzwaldklinik"


Sonnabend, 19.30 Uhr. Über 20 Millionen Fernsehzuschauer erblicken auf dem Bildschirm ein ansehnliches Gebäude, von dunklem Wald umrahmt. Sie summen, pfeifen oder singen die Erkennungsmelodie mit. 45 Minuten Krankenhausaufenthalt stehen ihnen bevor, und sie sind glücklich. 
Seit drei Wochen aber ist ihre Welt nicht mehr in Ordnung. Die TV-Serie "Schwarzwaldklinik" ist vorbei. Und seither steht beim ZDF das Telefon nicht mehr still. Die Zuschauer rufen an, fragen, wann es vielleicht doch weitergeht, fordern, es möge weitergehen - und zwar möglichst bald.
Auch beim NEUEN BLATT stapelt sich die Leserpost, in der gebeten wird, Menschenmögliches zu tun, um Professor Brinkmann und seine Ärzteschar wieder auf den Bildschirm zu bringen. 
Nachdem sie anfangs durchaus bereit und willens waren, die "Schwarzwaldklinik" zu beenden, wären Produzent Wolfgang Rademann und sein Autor Herbert Lichtenfeld jetzt offensichtlich zu einer Fortstzung bereit. Versprechen können sie noch nichts, aber ihre Vorschläge klingen verlockend. So meint Rademann zu neuen Folgen: "Bei Wussow als Brinkmann muß man bleiben. Über die Rolle von Gaby Dohm wird man nachdenken müssen - die Ehe der Brinkmanns hat sich erschöpft." Probleme könnte es allerdings mit dem Sendeplatz geben - die Samstagabende sind beim ZDF für lange Zeit verplant. 
Auch wenn alle Bedingungen erfüllt sind, würde es noch mindestens ein Jahr dauern, bis der Autor Lichtenfeld neue Bücher geschrieben hat, und ein weiteres Jahr, bis neue Folgen produziert sind. Vor Herbst 1991 könnte deshalb die "Schwarzwaldklinik" nicht wieder auf den Bildschirm. Und dann will man sie vielleicht nicht mehr sehen. Oder?

 

 

 

Produzent Rademann: "Es gibt da eine Idee"
Comeback der Klinik?

 

Autor Herbert Lichtenfeld machte deutlich: "70 Folgen sind genug" und auch Produzent Wolfgang Rademann stößt im Gespräch mit PRISMA ins gleiche Horn: "Man sollte dann aufhören, wenn es am schönsten ist. Ergo: Die 'Schwarzwaldklinik' ist tot und beerdigt."
Wirklich? Oder ist nach dem Exitus am Samstag (letzte Folge) nur ein verräterischer leiser Pulsschlag zu vernehmen, stehen gar die Wiederbelebungs-Experten Spritze bei Fuß? Schlitzohr Rademann jedenfalls weckt gewisse Hoffnungen: "Tja, im Kopf von Autor Herbert Lichtenfeld geistert da so eine Idee für eine Variante herum. Vielleicht später... Aber jetzt muß erst einmal eine Zäsur erfolgen."
Zeit also, Bilanz zu ziehen. Was hat den Macher selber am meisten beeindruckt, was hat ihn geärgert? Rademann braucht nicht lange zu überlegen: "Daß Eva Maria Bauer als Oberschwester Hildegard zu solcher Blüte aufgelaufen ist, daß aus Sonnyboy Sascha Hehn ein Charakterschauspieler wurde, und daß Harald Juhnke als krebskranker Patient darstellerisch so glänzte - das waren für mich schon enorme positive Überraschungen. Traurig stimmen mich die Todesfälle: Regisseur Alfred Vohrer, Paul Dahlke, Wolfgang Kieling. Geärgert habe ich mich über die hektische Reaktion des Senders auf die Vergewaltigungsszene und allzugerne hätte ich noch den hervorragenden Volksschauspieler Willy Millowitsch als Gaststar verplichtet."

 

 



Das ZDF zeigt noch einmal alle 72 Folgen der "Schwarzwaldklinik"
Neues von den Stars der Serie


Vor acht Monaten erst verabschiedete sich das Glottertal-Ärzteteam pathetisch und endgültig vom Bildschirm. Nun wäre es doch fatal, einen solchen Publikumserfolg, der inzwischen weltweit verkauft wurde, in den Archiven vor sich hin gammeln zu lassen. Weil denn auch die Zuschauer so darauf brennen, kramt das ZDF alle 72 Folgen der "Schwarzwaldklinik" wieder hervor: nach der Pilotsendung am Dienstag (20.10 Uhr) füllen die Doktorspiele von nun an das Vorabendprogramm am Mittwoch (17.50 und 18.20 Uhr).
Mag es auch Zweifler geben - die Schwarzwald-Gemeinde Glottertal jedenfalls triumphiert ob der anstehenden Wiederholung. Sie hofft auf eine Wiederbelebung des Touristenbooms, der ihr damals enorme Einnahmen brachte, z.B. einen Parkgebühren-Rekord von 100 000 Mark.
Weniger Glück bescherte der TV-Renner allerdings den Stars der Saga. Sie wurden so mit ihren Rollen in der "Schwarzwaldklinik" identifiziert - was natürlich auch als Kompliment an ihre schauspielerische Leistung bewertet werden kann - daß größere Filmangebote ausblieben. Grund genug, einmal nachzufragen, was sich inzwischen bei Klausjürgen Wussow, Gaby Dohm und Sascha Hehn berufsmäßig getan hat.
Klausjürgen Wussow nutzte sein Image als "Chefarzt" für die Werbung einer Kaffeemarke. Dann tingelte er mit der Boulevard-Komödie "Nächstes Jahr - gleiche Zeit" durch die Lande, um aus den Negativ-Schlagzeilen der Skandalpresse zu kommen, in die ihn seine Trennung von Ehefrau Ida Krottendorf gebracht hatte. Außerdem spielte er die Hauptrolle in einem Film mit dem bedeutungsvollen Titel "Geld macht nicht glücklich". 
Auch Wussows Film-Gattin Gaby Dohm geriet in die Schußlinie der Kritik, als bekannt wurde, daß sie sich mangels attraktiver TV-Angebote arbeitslos meldete. Inzwischen liegt die 44-Jährige wieder gut im Rennen. "Kürzlich stand ich für die neuen ZDF-Serien 'Insel der Träume' und 'Hotel Paradies' vor der Kamera. Zur Zeit drehe ich an der Seite von Thomas Fritsch eine Folge von 'Derrick", sagt Gaby Dohm im Gespräch mit PRISMA.
Frauenliebling Sascha Hehn versucht derweil, im ernsteren Genre Fuß zu fassen. Mit seriösem Bart und fürstlichem Kostüm steht er augenblicklich im Hamburger Ernst-Deutsch-Theater als Goethes "Egmont" auf der Bühne und arbeitet daran, das Image des Sunnyboys abzuschütteln. Seine weiblichen Fans haben dennoch keinen Grund zur Klage, können sie "Dr. Brinkmann junior" doch gleich dreimal pro Woche in bewährter Charmeurmanier genießen: mittwochs in der "Schwarzwaldklinik", montags und donnerstags (jeweils 14.55 Uhr) in der ZDF-Wiederholung des "Traumschiffs".

 

 



Fernsehautor Herbert Lichtefeld
Nie mehr Schwarzwaldklinik

 

Eine auf 26 Minuten verkürzte Form der Schwarzwaldklinik? Da paßt Serienautor Herbert Lichtenfeld entschieden "Nein danke". Das ZDF wollte das erfolgreichste Ärzte-Epos im Vorabendprogramm fortsetzen, allerdings mit Mini-Folgen. Darauf ließ sich Lichtenfeld nicht ein. Ein Trost: Alle 70 Folgen der "Schwarzwaldklinik" werden wiederholt.

 

 

 

 

 

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