Die Schwarzwaldklinik

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1986

 

 

Schlagzeile im Februar

 

Hat Professor Brinkmann die Nase voll

von Professor Brinkmann?


Alle von China nach Gabun wollen die Schwarzwaldklinik, aber hinter den Kulissen rumort es. Im Kaufhaus gibt sich Klausjürgen Wussow die Ehre. Er sieht ein wenig müde aus, aber entschlossen ergreift er den Kugelschreiber und beginnt mit dem, wofür er bestellt ist: Signieren eines Taschenbuches "Mein Leben als Chefarzt Dr. Brinkmann". Die Popularität fand Klausjürgen Wussow anfangs gut, denn noch nie hatte er in seiner Laufbahn eine derartige Resonanz auf eine Rolle erlebt. Selbst im Ausland ist "Professor Brinkmann" bekannt. Bisher haben 11 Länder die Serie gekauft (von Finnland bis Gabun) und 10 weitere Länder zeigen sich stark interessiert (von China bis Amerika). Klausjürgen Wussow: "Ich glaube, ich hab` das alles nicht verdient." Auf die Frage, warum es er nicht verdient hat, antwortete er mit einem Sprichwort: "Behandle jeden nach seinem Verdienst. Wer ist vor Schlägen sicher?"
Schläge, die Klausjürgen Wussow einstecken musste, waren: Das Gerücht über das Verhältnis zu Gaby Dohm und die Geschichte mit der Autourin Yvonne Viehöver. Wussow: "Diese widerlichen Gerüchte kotzen mich an. Wenn weiter so in meinem Privatleben herumgeschnüffelt wird, muss ich meine Zelte woanders aufschlagen. Wenn das so weiter geht, steige ich aus der Schwarzwaldklinik aus."
Für diesen Fall ist ihm in der letzten Folge im März eine Fussangel gelegt worden: Prof. Brinkmann erleidet einen Infarkt und spätestens seit "Dallas" wissen wir, wie leicht man bis zur Fortsetzung sterben kann.

 

 

Schlagzeile im Februar

 

Schwarzwaldklinik: 
Wer ist verantwortlich für die Skandale?

 

Mit Einschaltquoten um 60 % wurde die "Schwarzwaldklinik" im Handumdrehen zur erfolgreichsten deutschen Fernseh-Serie. Das Publikum fieberte geradezu nach neuen Geschichten über Professor Brinkmann, seine Frau Christa und den Patienten in der Klinik im Glottertal. Doch die Serie, die anfangs mit Lorbeeren nur so überschüttet wurde, erntete jetzt zum Schluss fast nichts als Ärger. Denn sie lieferte einen Skandal nach dem anderen. Zum ersten Eklat kam es mit der 19. Folge, die den Titel "Gewalt im Spiel" trug. Es wurde eine Vergewaltigung in allen Einzelheiten gezeigt und später ebenso die grauenvolle Rache des Opfers an dem Täter. Die Zuschauer waren empört. Nicht nur über die Brutalität, sondern auch, weil "so etwas" zu einer Zeit gesendet wurde, in der auch Kinder vor dem Fernseher sitzen. Auf die massiven Zuschauerproteste reagierte das ZDF sofort. Es strich prompt die Wiederholung der Serie im Vormittagsprogramm. Doch schon kurz darauf enttäuschte es wieder Millionen Fernsehzuschauer, denn es setzte kurzerhand die 21. Folge ab und strahlte statt dessen die 22. aus. Ohne vorherige Ankündigung. Und dabei waren die Zuschauer gerade auf diesen Teil der "Schwarzwaldklinik" so gespannt. Denn durch die Fernsehprogrammzeitschriften und Zeitungsmeldungen war ja bekannt, dass in dieser Folge Käti, der gute Geist der Brinkmanns, sterben würde. Doch Kätis Tod wurde nur kurz in einem Vorspann gezeigt. Das lag auch nicht in der Absicht des ZDF. Die Folge wurde abgesetzt, weil auch sie zu brutal war. Diesmal ging es um Kindesmisshandlung und Tötung.

 

 

 

Schlagzeile im Februar

 

Ist die "Schwarzwaldklinik" 
zu weit gegangen?


Die heile Welt der "Schwarzwaldklinik" hat einen Riss bekommen. Eine brutale Vergewaltigungsszene, ein blutiger Racheakt und die Hilflosigkeit bei den Behörden und Krankenhaus-Personal empörten Zuschauer der sonst so beliebten Familienserie. Die Proteste waren sogar so massiv, dass sich das ZDF dazu entschloss, die Wiederholung der Folge abzusetzen. Trotzdem gingen die erregten Diskussionen um das Tabu-Thema weiter. Gehört ein solch heißes Eisen überhaupt zu dieser Sendezeit auf den Bildschirm? Und darf Selbstjustiz als Lösung angeboten werden? Während fast alle Beteiligten im Nachhinein versuchen, die umstrittene Folge mit fadenscheinigen Gründen zu entschuldigen, steht Produzent Wolfgang Rademann klar zu seiner Entscheidung: "Wir bringen in der Schwarzwaldklinik ganz realistische Geschichten, von der Liebes-Story bis hin zum Krimi. Auch in dieser Folge, übrigens die einzige mit solch drastischen Szenen, wurde die Grenze der Erträglichkeit nicht überschritten. Da gibt's im Fernsehen ganz andere Szenen. Verbrechen werden oft verharmlost. Aber man muss die Leute aufrütteln. Eine Vergewaltigung ist schließlich etwas Schreckliches!"

 

 

Schlagzeile im Februar

 

Die Schwarzwaldklinik macht zu - wat nu?

 

Das hat es im deutschen Fernsehen noch nicht gegeben. Mehr als 500 Millionen Zuschauer sahen 23 Folgen einer deutschen Serie. Jetzt ist Pause - für die Stars, die Zuschauer und die Kritiker. Wir haben hier mal zusammengetragen, was alles passiert ist, und sagen Ihnen - zum Trost -, wie und wann es weitergeht. Am 21. Oktober 1985 war in Deutschland die Welt noch in Ordnung. Doch schon einen Tag später war's aus mit dem Frieden, denn da begann "Die Schwarzwaldklinik". Mit dieser Weißkittel-Serie startete das ZDF seinen größten Coup in der Fernseh-Geschichte. Mehr als die halbe Nation hockte Folge für Folge gebannt vor dem Bildschirm, um mit Professor Brinkmann und Co. zu lieben und zu leiden. Und prompt wurden die Geschichten aus dem Glottertal von intellektuellen Besserwissern zähneknirschend seziert. Nie zuvor war die Kluft zwischen dem Geschmack des Publikums und der Kritik größer. Denn am Samstag ist für sie eine Leidenszeit beendet, die unvorhergesehen an jenem 22. Oktober über sie hereinbrach. Mit der 23. Folge der Tele-Klinik erlöst das ZDF die gebeutelte Geschäftswelt von den Qualen der roten Zahlen. Das populäre Ärzte-Team legt eine eineinhalbjährige Pause ein. Mit Entzugserscheinungen ist bei rund 27 Millionen Bundesbürgern bis zum Spätsommer 1987 zu rechnen. Doch von diesem Zeitpunkt an "menschelt" Klausjürgen Wussow in der neuen Staffel wieder über den Bildschirm. Wer nicht lange warten mag, kann die schwarzwaldlose Zeit bis dahin im Ausland überbrücken: Finnland, Holland, England, Italien, Frankreich und Südafrika haben den Fernseh-Hit bereits gekauft, viele andere Länder ihr Interesse angemeldet. Und: Zur Zeit wird das Millionen-Ding von Erfolgs-Produzent Wolfgang Rademann auf der TV-Messe in New Orleans zum Weiterverkauf angeboten. Vielleicht also treffen Sie den Professor Brinkmann bald ihn Ihrem Urlaubsland wieder. Schön wär's schon...

 

 

Schlagzeile im März

 

Operation Schwarzwaldklinik:

Wie das ZDF treue Fernseh-Zuschauer vor den Kopf stieß und Millionen Leser der Programm-Zeitschriften verprellte

 

Die tollen Tage sind vorbei, aber die Mainzer haben den Kanal noch lange nicht voll. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, wie lange schon die ARD den Publikumsrennern des ZDF mit hängender Zunge hinterlässt. Die vom Zweiten wissen es ja besser: Immer nur die "Lindenstraße" rauf und runter, macht keinen Langstrecken-Meister. Der Vorsprung der Mainzer ist derzeit so gewaltig, dass sie sich sogar Ausrutscher im Abendprogramm leisten können, für die andere mit mindestens zehn Strafrunden um die "Schwarzwaldklinik" bedacht würden. Da produziert das ZDF als 23 Kapitel einer Super-Serie. Da erzielt das ZDF die höchste je gemessene Einschaltquote (Folge 7: 27,97 Millionen). Da übertrifft der Bekanntheitsgrad von Professor Brinkmann sogar den Professor Hackethal. Und da teil die gesamte deutsche Programm-Presse mit dem ZDF Intendanten Professor Stolte die Freude über den Erfolg. Und was macht das ZDF? Es macht Ärger zum feierlichen Finale, mit der "Operation Schwarzwaldklinik": Mainz, wie es spinnt und kracht. Dass im ZDF eine Vergewaltigungsszene zu sehen war, die besser wohl in den Papierkorb gehört hätte, anstatt auf den Bildschirm, wurde bereits millionfach ausdiskutiert. Dass eine Kindesmisshandlung dem ZDF um 19.30 Uhr als nicht vorzeigenswert erschien, wurde millionenfach hingenommen. Dass Mainz die Sendung kippte und einfach um die um eine Woche vorgezogene 22. Folge ersetzte, wurde aber schon gar nicht mehr so gern gesehen. Dass am Ende die Leser der deutschen Fernseh-Zeitschriften auf der Strecke blieben, weil das ZDF die für den 1. März angekündigte vorerst letzte Folge "Infarkt" bereits am 23. Februar sendete, ist indes das schlimmste Übel: Sind ZDF-Sendeangaben künftig am sichersten "ohne Gewähr" zu drucken? Professor Stolte, bitte in den OP.

 

 

Schlagzeile im März

 

Abschied von der Schwarzwaldklinik: 
Danke für 19 Stunden glänzende Unterhaltung

 

Das Thema lag auf der Straße, buchstäblich. Denn wenn sich zwei Deutsche treffen, reden sie erst übers Wetter und dann übers persönliche Befinden, ihre Zipperlein ausführlich schildernd. Das wusste auch schon der Literat Kurt Tucholsky. So gesehen ist das natürlich gar kein Wunder, dass mindestens jeder zweite der 60 Millionen Bundesbürger das eine, das andere oder auch alle 23 Kapitel der "Schwarzwaldklinik" im ZDF miterlebt hat: 1125 Minuten, knapp 19 Stunden, zwischen Küssen und Mundschutz, fruchtbaren Weiden und sterilen Bestecken, flammenden Herzen und eisernen Lungen, Menschen und Schicksale, in Watte verpackt. Gelitten, das steht fest, haben alle, die sich die "Schwarzwaldklinik" angesehen haben. Kritiker natürlich empfanden die heile Welt des Professor Brinkmann als äußerst schmerzhaft. Gleichwohl mussten sie dankbar zwischen den Zeilen zugeben, dass ihnen Sterbehilfe, Vergewaltigung, Notoperation an einem Mordverdächtigen, Kunstfehler und ungewollte Schwangerschaft immerhin auch Gelegenheit zu tiefergehender Auseinandersetzung mit der "Schwarzwaldklinik" gaben. Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie am Bodensee ergab, dass die Deutschen seit geraumer Zeit viel positiver über Kliniken denken. Und: Immer weniger Menschen fühlen sich im Krankenhaus "wehrlos", denken an "endloses Warten" oder befürchten "bange, schlaflose Nächte". Honorarfrei hat die "Schwarzwaldklinik" damit also auch Image-Pflege für Deutschlands Krankenhäuser betrieben. Dankbare Verwaltungschefs, Ärztekammern und Patienten sehen das ausgesprochen gern. Bleibt ein Trost, wenn nun, vorübergehend, die "Schwarzwaldklinik" schließt? Doch: Autor Herbert Lichtenfeld schreibt dankbar gerade an der 39. Folge.

 

 

Schlagzeile im August

 

Die Dreharbeiten für die Schwarzwaldklinik wurden zur "geheimen Kommandosache"

 

Es brodelt die Gerüchteküche, aber was genaues weiß man nicht. In Amerika und Afrika werde man sicher drehen. Ein amerikanischer Superstar soll mitspielen. Die Rede ist von Kenny Rogers, einem Country-Sänger. Ansonsten wir alles noch im finsteren Tann des Südschwarzwaldes versteckt.
Bis zum August 1987 will das ZDF 23 neue Folgen produzieren, allerdings wurden die Dreharbeiten zur "geheimen Kommandosache" erklärt. Sollte ein Schauspieler etwas aus dem Drehbuch ausplaudern, droht ihm eine Strafe in Höhe von 50.000 DM.
Polizei und freiwillige Feuerwehr halten Schaulustige auf Distanz zu den Drehorten. Das wichtigste Requisit der Fans und Schwarzwaldurlauber: ein leistungsstarkes Fernglas.
Zum Start der neuen Dreharbeiten am 1. Juli konnte man in Hinterzarten vor der Kulisse des Parkhotel Adler die Stars zum Anfassen erleben.
Die ZDF-Oberen erfüllt es nach wie vor mit Stolz, neben 11 Ländern die Serie auch in die USA verkauft zu haben, und das in gleich 54 Folgen. Soviele sind bisher aber noch nicht gedreht und wie man hört, ist Autor Herbert Lichtenfeld schon eifrig am Schreiben.

 

 

Schlagzeile im Oktober

 

"Professor Brinkmann, 
was machen Sie denn hier?"

 

San Francisco, Fairmont-Hotel: Eine deutsche Reisegruppe drängt sich aufgeregt in die noblen Eingangshallen, mustert staunend die elegante Ausstattung. Hier also wurde die Fernsehserie "Hotel" gedreht. Plötzlich ein Aufschrei: "Professor Brinkmann! Was machen Sie denn hier?!" Alle Blicke richten sich auf einen Mann, der fassungslos an der Treppe steht: Klausjürgen Wussow. Seit drei Wochen dreht er in Amerika neue Szenen für die "Schwarzwaldklinik", genießt es mal nicht auf Schritt und Tritt von Fans umlagert, um Autogramme gebeten zu werden. "Toll, diese Ruhe", schwärmte Wussow. "Sind Sie in Deutschland wirklich so bekannt?" - hatten wenige Tage zuvor die amerikanischen Komparsren bei Dreharbeiten auf der Coyote Ranch, 90 Kilometer südlich von San Francisco, gefragt, "die verhalten sich gar nicht so." Nein, wie Hollywoodstars traten Wussow, Hannelore Elsner und Karl Michael Vogler in Amerika wirklich nicht auf. Sie freuten sich - nachdem Produzent Wolfgang Rademann Sascha Hehn und Christian Kohlund schon nach Afrika geschickt hatte - über den "Schwarzwaldklinik"-Abstecher nach Kalifornien. "Ich brauch' hier wenig zu tun, darf viel sehen und wird' auch noch bezahlt dafür", strahlte Wussow nach  Dreharbeiten im offenen Cadillac am Grand Canyon. "Ich frag' mich nur, wie die aus all dem nur 30 Minuten für die 'Schwarzwaldklinik' machen wollen." "Mach dir darüber mal keine Gedanken", riet im Tochter Barbara, die zur Zeit bei ihrem Freund Albert Fortell in Los Angeles Urlaub macht und nach San Francisco gekommen war, um ihren Papa wiederzusehen. "Mach dir lieber ein paar schöne Tage, und genieß die Zeit mit mir."

 

 

Schlagzeile im November

 

Schwarzwaldklinik: Taufe mit Hindernissen

 

Es war alles sehr feierlich. Stolz hielt Dr. Christa Brinkmann ihr Baby Benjamin im Arm, und auch der Professor schaute ernst anlässlich der wichtigen Stunde. Die Kameras surrten und der katholische Pfarrer Klaus Teckentrupp begann mit der Taufzeremonie. Doch das Team der Schwarzwaldklinik hatte die Rechnung ohne die Hauptperson gemacht. Der 15 Monate alte Andreas Winterhalder, der den kleinen Jungen darstellt, dachte gar nicht daran, seine Rolle drehbuchgerecht zu spielen. Im Gegenteil. Immer, wenn es ernst wurde, fing er an zu schreien oder versuchte, seiner Fernsehmutti den schicken Hut vom Kopf zu ziehen. So dauerte es doch ziemlich lange, bis die Taufe mit Hindernissen im Kasten war. Weniger problematisch ging es einige Tage später zu. Denn da war Frau Dr. Brinkmanns erste Operation angesagt. Assistiert wurde sie von ihrem erfahrenen TV-Ehemann. Abschließend meinte Gaby Dohm erschöpft: "Zum Glück ist es ja nur Fernsehen, und man kann jeden Handgriff wiederholen. Aber es gehört schon einige große Anstrengung und Konzentration dazu, eine solch komplizierte Hüft-Operation durchzuführen."

 

 

Schlagzeile im Dezember

 

Schwarzwaldklinik-Team: 
Drehstreß vor Weihnachten

 

So viele Ärzte und Schwestern auf einem Haufen - da kann es sich nur um die Schwarzwaldklinik, an der Spitze Professor Brinkmann, handeln. Das gesamte Team dreht derzeit in den Hamburger Studios die 33. Folge. Dabei ist mit allerhand Verwicklungen und handfesten Skandälchen zu rechnen. Beispielsweise eine Krankenschwester (Anja Schüte gibt damit ihr Debüt in der Serie), die sich in einem Männermagazin ablichten lässt. Das birgt diversen Moralaposteln natürlich reichlich Zündstoff.

 

 

 

 

 

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